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808 – 2008: Fest- und Heimatbuch vorgestellt

In sommerlich heiterem und gleichzeitig festlichem Rahmen wurde am vergangenen Sonntag 
im Gemeindehaus das neue Fest- und Heimatbuch der Gemeinde Knittelsheim vorgestellt.

Die gelungene Feier begann mit einer Uraufführung. Jürgen Wingerter eröffnete das Festprogramm mit dem von ihm
 komponierten, getexteten und gekonnt vorgetragenen Knittelsheimer Jubiläumslied, einer Liebeserklärung 
an seine Heimatgemeinde.

Ortsbürgermeister Christmann, der zahlreiche Ehrengäste willkommen heißen konnte, zeigte sich in seiner 
Begrüßungsansprache „froh und motiviert“ in seinem 10. Jahr als Bürgermeister die 1200-Jahrfeier als 100-jähriges Ereignis
 verantwortlich ausrichten und gestalten zu können: „Ich bin stolz auf das jetzt vorliegende Werk. Ich bin stolz auf alle
Mitwirkenden und ich bin stolz auf alle Mitstreiter des Jubiläumsjahres“, so Christmann.
Bereits 2002 habe er es sich zum Ziel gesetzt eine Chronik auf den Weg zu bringen und mit dem gebürtigen Zeiskamer 
Dr. Peter Sinn, Geograf und Geologe aus Heidelberg, die geeignete Person für die redaktionelle Betreuung
 des Buches gefunden. 

Der Bürgermeister bedankte sich bei den Mitgliedern der Arbeitsgruppe Ortschronik, den Co-Autoren,
 allen Helfern und Informanten, deren engagierter Einsatz maßgeblich zum guten Gelingen des Buches 
beigetragen habe. Man könne ein inhaltlich, optisch und gestalterisch gelungenes Werk präsentieren. Erfreulich sei auch, 
dass die Produktionskosten der rund 700 Bücher umfassenden Auflage mit einem Preis von 19.80 Euro abgedeckt würden.
An dieser Stelle galt Christmanns Dank auch den Sponsoren für die großzügige finanzielle Unterstützung.

Jetzt war es an Dr. Peter Sinn das neue, 304 Seiten starke Fest- und Heimatbuch vorzustellen. 
Er skizzierte kurz und humorvoll, wie er auf Knittelsheim gekommen sei, nämlich über das Pilze sammeln als Bub im 
Knittelsheimer Hinterwald. Nachdem er Knittelsheim lange Zeit nur daher und vom Durchfahren kannte, habe
 er sich, von schlechtem Gewissen gepackt, vorgenommen das Dorf besser kennen zu lernen – und dabei festgestellt, dass
 in schriftlicher Form kaum etwas zu finden war. Grund genug , für die 1200-Jahrfeier seine Dienste anzubieten. 
Was anfangs im Arbeitskreis Ortschronik recht locker anlief, habe dann  gehörig an Fahrt aufgenommen 
und schließlich habe man in einem rasanten

 Endspurt das Ziel erreicht: die Vorlage eines Fest- und Heimatbuches – ausführlicher als ursprünglich vorgesehen, 
so dass man es  als „Kleine Ortschronik“ bezeichnen könne.

Es wollte dabei aber keineswegs mit in jahrelangen Studien erarbeiteten Werken konkurrieren, 
so Sinn. Vielmehr wünschte er ein Heimatbuch, das alle anspricht und zum lesen, 
schmökern und betrachten anregt. Deshalb habe er auch großen Wert auf eine reiche, naturgetreue Bebilderung gelegt. 
Zusammen mir seinen Co-Autoren, hier seien besonders Anita Eichmann, Walter Kern und Herr Heupel zu nennen,
 sei er bemüht gewesen Beiträge von örtlichen und benachbarten Experten einzubauen. Dies sei auch gut gelungen.

Er wünsche sich, so Dr. Sinn weiter, dass das Fest- und Heimatbuch mit seinen vielfältigen Aspekten Anregungen 
liefere für ein noch besseres Kennenlernen der Heimat im positiven Sinn und dadurch zu noch mehr Lebensqualität 
im schönen Dorf Knittelsheim beitrage.

Dann ging Dr. Sinn auf den Inhalt des Buches ein, den er an einigen Beispielen näher erläuterte. 
Da Lebensqualität und gute Orientierung häufig zusammenhängen, habe  man Wert auf gutes Kartenmaterial gelegt 
und nicht nur alte sondern auch ganz aktuelle Karten und Bilder verwendet.
Eine besondere Entdeckung sei ein bis dato unbekannter Kaufvertrag von 1782 gewesen, nach dem 
die Gemeinde Zeiskam vor fast 300 Jahren den Hinterwald an Knittelsheim verkauft habe. Die Ersterwähnung von 
cnutilesheim sei vor 1200 Jahren in einer  Weißenburger Urkunde zu finden. Das Dorf sei aber viel älter, weil es bereits 
eine römerzeitliche Siedlung hier gegeben habe, nachgewiesen durch einen Friedhof im 1. Jahrhundert nach Christus. 
Aus dieser Zeit  stamme auch „Knitti“, der römische Hund, wie er in Museumskreisen genannt werde,
 der bei großen Römer-Ausstellungen in Stuttgart und Karlsruhe ein Star war. Wichtiger sei allerdings der Hortfund, 
der direkt über dem Skelett gefunden wurde. Es gebe aber noch einen weit älteren Fund aus der Bronzezeit, 
Beweis für eine Siedlung „Ur-Knittelsheim“ (Gewanne „Mittlere Sandäcker“). 
Auch sei geplant, im Herbst diese Jahres Teile dieser Funde in einer archäologischen Ausstellung im 
Gemeindehaus zu zeigen.

Dr. Sinn beendete seine Ausführungen mit dem Hinweis auf eine Ergänzung zu dem jetzt vorgelegten Buch, 
dies werde ein „Fotoarchiv“ sein mit  den vielen alten Bildern, die vor allem aus der Bevölkerung geliefert wurden.
Das ergebe noch einmal eine Broschüre von rund 50 Seiten.

Landrat Dr. Brechtel und Bürgermeister Dieter Adam brachten in ihren Grußworten ihre Anerkennung und Freude über
 das gelungene Werk zum Ausdruck.  Viele Generationen seinen in den 12 Jahrhunderten gekommen und gegangen, 
so Bürgermeister Adam, „sie haben ihr Schicksal in die Hand  genommen und ihr Leben gemeistert.
 Sie haben es von Generation zu Generation weitergegeben, bis in unsere heutige Zeit hinein, 
in der Knittelsheim zu einer blühenden Gemeinde geworden ist, die freudig und stolz ihr Jubiläum feiern kann“.

Ein schöner Abschluss der Festveranstaltung war dann das gemeinsame 
Singen des Knittelsheimer Liedes, begleitet auf dem Akkordeon von Dr. Sinn und Ernst Böhm.

Im Anschluss an den offziellen Teil hatte die Gemeinde zu einem Imbiss und Umtrunk eingeladen. Aber zunächst setzte
 der „Run“ auf das Festbuch, die neuen Festschoppen und die CD mit dem „Knittelsheimer Jubiläumslied“ ein, 
die alle rasenden Absatz fanden.

Mit einem gemütlichen Beisammensein, Fachsimpeln und Gesprächen klang die gelungene Veranstaltung 
schließlich am frühen Nachmittag aus.

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