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KIRCHENFÜHRUNG UND ORGELKONZERT
27.04.2008


Rund 60 Personen konnten sich davon überzeugen, dass die katholische Kirche,
die nach der Reformation auch einmal den Protestanten gehörte, eine sehr
interessante Baugeschichte hat. Man sieht es besonders hinten am Turm. Hier
zeichnet sich noch der Dachanschnitt eines Vorgängerbaus ab, von dem auch
eine zugemauerte Tür und die ehemalige Weihwassernische zeugen. Diese ältere
Kirche, die man also von Westen her durch den Turm betrat und um die herum
auch der alte "Kirchhof" lag, wurde 1830 abgerissen und auf der anderen
Seite durch einen neoromanischen Neubau ersetzt. Der Turm blieb stehen. Sein
unterer Teil mit den massiven, wehrhaften Buntsandsteinquadern könnte noch
in die mittelalterliche Zeit der Romanik zurückreichen. Darauf verweist auch
der Name St. Georg als Patron der Kirche. Der obere Glockenturm ist der
jüngste Teil, nachweislich erst 1739 erbaut. Im Erdgeschoss des Turmes sieht
man, wie die ältere Kirche wohl einmal ausgesehen hat: Reste eines gotischen
Kreuzrippengewölbes, von dem auch zwei schöne Schlusssteine noch erhalten
und in die nördliche Wand des neuen Kirchenschiffs eingemauert sind. Die
2002-2004 stark renovierte Kirche besticht durch ihren großen, hellen
Innenraum und den edel gestalteten Chor. Den hinteren Bereich schmückt die
dekorative Orgelempore mit einem kleinen, aber feinen Instrument.
Hier übergab Dr. Peter Sinn (Heidelberg/Zeiskam) die Führung an den
Organisten und Chorleiter Matthias Arnold (Knittelsheim).

Die Orgel stammt aus dem Beginn der neuen Kirche 1840 von dem bekannten
badischen Orgelbauer Louis Voit aus Durlach, der etwa gleichzeitig auch die
Orgel für die neue evangelische Kirche lieferte. Beides sind wertvolle
historische Instrumente, weil sie gut gebaut und weitgehend unverändert
erhalten sind. M. Arnold stellte am Mittag die Pfeifen der 18 Register vor
und gab so eine sehr interessante Einführung für das abendliche Konzert, bei
dem Michael Fischer (Wörth) mit einem vielfältigen Programm die Orgel in
allen möglichen Klangfarben und Lautstärken hervorragend präsentierte. An
die 100 Besucher waren begeistert, zumal Matthias Arnold mitwirkend noch die
Klarinette und seinen schönen Bariton zum Einsatz brachte. Er sang u.a. das
Largo von G.F. Händel und eine Arie aus dem "Paulus" von F.
Mendelsohn-Bartholdy. Reine Orgelstücke gab es von J.J. Froberger und G.Ph.
Telemann, aber auch von den modernen Meistern Jehan Alain und Zoltán Kodály.
Von Léon Boellmann (1862 - 1897) stammte das längste und, die Registrierung
betreffend, ausdrucksstärkste Orgelwerk.

„Matthias Arnold erklärt die Funktionsweise der Orgel.

Die Orgel stammt aus dem Jahr 1840 und wurde von der Firma Voit & Söhne aus Durlach installiert. 
Ein Umbau erfolgte im Jahr 1902 durch die Firma Poppe. 1983 wurde die Orgel von der Firma Kuhn 
aus Esthal gereinigt, das Pfeifenwerk teilweise rekonstruiert und mit einem neuen Prospekt aus Zinn ergänzt.
 Eine weitere Reinigung und Instandsetzung erfolgte im Rahmen der
Innenrenovierung 2003 ebenfalls durch die Firma Kuhn.“

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